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2. Informationsreise ins Projektgebiet

20. 12. 2017

Vom 26. November bis 11. Dezember 2017 fuhr die Projektleiterin, Angelika Eberl, ins Projektgebiet nach Westkenia und anschließend zur Regionalkonferenz der Grünen Innovationszentren, die dieses Jahr in Nairobi/Kenia stattfand. Hier beschreibt sie Menschen und Begegnungen.

Die BBV-LIZ hat sich zum Ziel gesetzt, den Aufbau eines kenianischen Landfrauenverbandes zu unterstützen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei Daphne Muchai. In Nairobi traf sich die Projektleiterin mit ihr. Gemeinsam erarbeiteten sie ein Programm für das kommende Jahr. Frau Muchai hat einen Diplomabschluss in Wirtschaftswissenschaften und den Master of Science in Agriculture inne. 22 Jahre hat sie im Landwirtschaftsministerium und anschließend 11 Jahre beim kenianischen Bauernverband gearbeitet. Sie kennt die Frauen und deren Probleme. 75% der Bauern in Kenia sind Frauen – sie haben keine Stimme, keine Vertretung. Diese Landfrauen brauchen eine Plattform, um ihre Rechte und Forderungen zu artikulieren und durchzusetzen. So hat sie im September 2017 einen kenianischen Landfrauenverband, die „Women Farmer Association of Kenya“ (WoFaAK) gegründet. Die WoFaAK möchte auch die Jugend erreichen, ihnen zur Seite stehen und sie wieder für den Beruf der Bäuerin begeistern.

Daphne und Angelika

Daphne Muchai und Angelika Eberl

 

 

 

 

In Ajiko, Siaya County besuchte die Projektleiterin gemeinsam mit dem Team des Grünen Innovationszentrum der GIZ in Kisumu den Landwirt Peter Sota. Er ist ein junger Landwirt, der mit der Vermehrung und dem Verkauf von Süßkartoffelstecklingen eine neue Einkommensquelle gefunden hat. Daneben hält er Milchvieh. Die Vermarktung der Milch bereitet derzeit keine Schwierigkeiten, die Nachfrage ist sehr groß. Denn in Kenia ist es üblich, zu jeder Tageszeit sog. Chai zu trinken. Chai ist Schwarztee mit viel Milch und Zucker.

Peter Sota

In der Regenzeit nutzt er den reichlichen Aufwuchs und produziert Heu in Ballen zu ca. 8-10 kg. Was er nicht selbst verfüttert, wird an Milchbauern verkauft. Letzte Woche erst habe er eine große Menge verkauft.

Heulager

Peter auf einem Süßkartoffelfeld

 

 

Besuch bei KALRO (Kenya Agriculture and Livestock Research Organization) im County Kakamega, eine nationale landwirtschaftliche Forschungseinrichtung.

Unter anderem stellt das Institut im Labor virusfreie Süßkartoffelstecklinge her. Diese werden im Anschluss im Freiland angepflanzt und auf ihre Virusfreiheit getestet. Ist der Test erfolgreich werden diese Stecklinge an Stecklingsvermehrer, wie Peter Sota verkauft.

 

Schild kalro

Invitro Stecklinge

geschützter Anbau

 

 

 

 

 

Gabriel und Ehefrau

Dieses Bild zeigt Gabriel Litunya und seine Ehefrau.

Auch er vermehrt Süßkartoffeln und verkauft die Stecklinge an Landwirte.

Er selbst baut ebenfalls Süßkartoffeln zum Verkauf und Eigenkonsum an.

Er besitzt einen großen Obstgarten,…

 

Papaya von Gabriel

…besonders stolz ist er auf die riesigen Papaya-Früchte…

 

…und sein Milchvieh: 

Milchvieh Gabriel

 

 

Follow up – Treffen in den Räumen des Grünen Informationszentrums in Kisumu mit Frauen, die bereits in Deutschland waren. Eingeladen waren kenianische Frauen, die entweder am „International Seminar for Women Leaders in Rural Areas“ im August 2016 in Feldafing/Herrsching oder am „Visit International Green Week 2017 and Exposure Seminar on Rural Farmer Organizations“ im Januar 2017 in Berlin und Bayern teilgenommen hatten. Es kamen jeweils zwei Frauen von den beiden Veranstaltungen, die sich bis dahin noch nicht kannten.

Die vier Teilnehmerinnen des Internationalen Seminars treffen sich regelmäßig und unterstützen sich gegenseitig in der Umsetzung des in Bayern Gelernten. Auch die Exkursionen zu bayerischen Höfen gaben den Frauen viele Anregungen.

Zur Situation hier in Westkenia nannten sie Defizite in der Milchviehhaltung und Mangelernährung bei Kindern. Gemeinsam wollen sie dazu beitragen, die Milchleistung der heimischen Rinderrassen durch konsequente Züchtung zu verbessern. Ein erster Schritt wäre sog. Record Keeping, eine stark vereinfachte Form des Herdbuches.

Linet, Nancy, Gladys and Metrine

 

V. links: Linet Wechuli, (Repräsentantin der Frauenrechtsorganisation Pambazuko La Wanawake Magharibe für Kakamega County)

Nancy Onyino, (Vorsitzende  der landwirtschaftlichen Vereinigung  HEMA Women Sacco in Kakamega,

Gladys Nabiswa, Geschäftsführerin der CREADIS, einer Nichtregierungsorganisation, die sich der Umwelt und Entwicklung innerhalb der Gemeinschaft widmet, und

Metrine Muricho, Direktorin des Bukura Agricultural Training Center, (Landwirtschaftsschule) in Bukura, Kakamega County.

 

Von Kisumu ging es zurück nach Nairobi.

Im Vorfeld der Regionalkonferenz der Grünen Innovationszentren der GIZ traf sich die Arbeitsgemeinschaft Milch. Die AG Milch setzt sich zusammen aus Mitarbeitern der GIZ und Vertragspartnern in den Ländern, in denen die Wertschöpfungskette Milch gefördert wird, dies sind Tunesien, Kenia, Sambia und Deutschland.

Gemeinsam besuchten wir das International Livestock Research Institute (ILRI) in Nairobi.

Ein Projekt befasst sich mit der Verbesserung des Futters für Milchvieh.

Den Kleinbauern soll vermittelt werden, wie sie während der Regenzeit gehaltvolle Futtervorräte für die Trockenzeit herstellen und vorhalten können. Ziel ist es, die Milchkühe das ganze Jahr über mit hochwertigem Futter zu versorgen.

Ein Mitarbeiter demonstriert hier den Einsatz einer Sense bei der Heuproduktion. 

Ilri Grassensen

 

Auf dem Bild unten zeigen die Männer, wie mit einfachen Mitteln Silage im

Foliensack hergestellt werden kann.

Grassilage herstellen Ilri

 

Ein weiteres, sehr aktuelles Forschungsprojekt befasst sich mit dem Methangas-Ausstoß der Rinder. In speziell ausgerüsteten Klimakammern werden die Emissionen von Rindern erfasst: Stickstoffoxid, Methangas, Kohlendioxid, Wasser und Ammoniak.

 

Methanausstoss Kühe Ilri

 

 

Blick auf die Skyline Nairobi

 

Das ist der Blick auf Nairobi vom Hotelfenster aus.

 

Auf der alljährlichen Regionalkonferenz der Grünen Innovationszentren, die dieses Jahr in Nairobi/Kenia stattfand, kamen Mitarbeiter, Projektpartner und mitwirkende Consultingfirmen aus den 15 Ländern zusammen (Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Ghana, Indien, Kamerun, Kenia, Malawi, Mali, Mosambik, Nigeria, Sambia, Togo, Tunesien).

Besonders beeindruckt hat mich der Markt der Ideen: Die Grünen Innovationszentren aller 15 Länder stellten ihre Arbeitsbereiche und erste Ergebnisse vor.

 

Eine großartige Plattform um miteinander Erfahrungen und Informationen auszutauschen. 

REgionalkonferenz GIAE