Vom 14. bis zum 22. Februar 2024 unternahmen Marion Fischer, Kreisbäuerin Nürnberger Land, Anita Weber, Mitglied der Kreisvorstand Weilheim-Schongau, Ann Kathrin Rauscher, BBV-Referentin für Öffentlichkeitsarbeit in Unterfranken, ihre erste Reise nach Kenia zusammen mit Projektleiterin Angelika Eberl. Die Frauen waren sehr gespannt auf die bevorstehenden Erlebnisse.
Auf dem Weg nach Laikipia - Im Hintergrund ist das Massiv des Mount Kenya schwach zu erkennen.
Wir unterstützen die WoFaAK (Women Farmers Association of Kenya), in fünf weiteren Counties bekannt und aktiv zu werden. Das beginnt immer mit einer offiziellen Kontaktaufnahme und Vorstellung bei der County-Verwaltung.
Diese sog. "Courtesy calls" waren von Mitgliedern des National Board (Landesvorstandes der WoFaAK) gut vorbereitet - wir konnten loslegen. Wir begleiteten Winnie Muriithi, die Vorsitzende der WoFaAK zusammen mit Mitgliedern des Landesvorstandes bei den Antrittsbesuchen. Das war schon spannend - alleine die unterschiedlichen Gebäude und Büros zu sehen. Wir wurden empfangen von Vertretern der Landwirtschaftsämter. Winnie Muriithi erläuterte die Arbeit und Ziele der WoFaAK und dass der Landfrauenverband neue ihr Einzugsgebiet erweitern möchte. Unsere Gesprächspartner waren allesamt sehr interessiert und bestätigten, dass die Landfrauen jegliche Unterstützung brauchen. Sie sagten der WoFaAK zu, vor allem bei der Suche nach aktiven, interessierten Frauengruppen mitzuwirken. Das war für den Anfang schon sehr motivierend.
von links: Ann-Kathrin Rauscher, Angelika Eberl, Sarah Paul, Margaret Manjeru, Officer for Crobs at the Department of Agriculture, , Winnie Muriithi, Anita Weber, Rose Wambui, (Officer Social Service), Marion Fischer, Florence Kinoti (WoFaAK)
von links: Marion Fischer, Angelika Eberl, Winnie Muriithi, Dr. Gasha, Mary Kibue, Pauline, Anita Weber und Ann-Kathrin Rauscher
Der nächste Tag führte uns zu einem wirklichen Höhepunkt nach Chuka Town im County Tharaka Nithi. Hier richtete der Kreisverband seinen ersten Landfrauentag aus. Neben Ehrentribüne und überdachten Sitzplätzen für die vielen Mitglieder der WoFaAK rundeten zahlreiche Verkaufs- und Informationsstände die Veranstaltung ab. 1200 Landfrauen kamen aus den Mitgliedsgruppen zur Veranstaltung – beim festlichen Einzug der singenden Frauen bekam man Gänsehaut. Zahlreiche Gäste aus der Politik, Verbänden und Wirtschaft nahmen die Gelegenheit vor diesem Publikum zu sprechen wahr. Es war ein großer und wichtiger Tag für die Frauen und die WoFaAK.
Jeder geladene Gast bekam ein grünes Band.
Wir waren beeindruckt von der Organisation und Durchführung. Die neun Frauen der Kreisvorstandschaft von Tharaka-Nithi hatte im Vorfeld hervorragende Arbeit geleistet. Lucyline Karimi, Vorsitzende des Kreisverbandes meinte abschließend: "Tharaka Nithi RWD was well attended with 1200+ women from all over the county, these women were strictly from the registered groups with WoFaAK. The county government was so positive about the day and the agriculture sector is already involving WoFaAK in their activities: Its planting time now, so some women from some WoFaAK groups were involved as service providers to show the farmer how to use the right seed for planting and the right way to plant. From 16th on 8 more groups have registered. Again, many women groups are now willing to register with WoFaAK".
Den Samstag nutzten wir für eine Besprechung mit den Kreisvorstandschaften aus Meru, Embu, Tharaka Nithi und Murang'a in Chuka. Hauptthema war der Landfrauentag vom Vortag. Wie erfolgte die Finanzierung und Organisation und welche Erfahrungen und Tipps sind wichtig bei der Organisation solch einer großen Veranstaltung? Viele Fragen und Anregungen wurden ausgetauscht. Die Projektleiterin informierte über zukünftige Aktivitäten der BBV-LIZ, insbesondere über das geplante Seminar für ehrenamtliche Führungskräfte der WoFaAK im März in Bayern.
Zusammen mit Winnie reisten wir weiter nach Westkenia bis an die Grenze zu Uganda nach Busia. Dort hatten wir Montags um 8 Uhr unseren ersten von drei Antrittsbesuchen in den Landkreisen Busia, Vihiga und Nandi vereinbart. Wir und die WoFaAK Delegation (Winnie Murithii und Phassy Mbone) fanden auch hier sehr interessierte und zur Zusammenarbeit aufgeschlossene Counties vor.
Die Hauptstraße von Busia führt geradewegs zur Staatsgrenze nach Uganda. In Busia: von links: Angelika Eberl, Anita Weber, Eunice Kibusu, Marion Fischer, Phassy Mmbone,Ruben Chumba und Winnie Muriithi
Am Dienstag trafen wir uns mit den Mitgliedern der Kreisvorstände in Westkenia zu einem konstruktiven und informativen Austausch in Kakamega. Die Vorstände aus Bungoma, Kakamega und Siaya und unsere beiden freien Mitarbeiterinnen Irene Sikuku und Dr. Marystella Wabwoba nahmen daran teil. Winnie Muriithi nahm die Gelegenheit wahr und stellte sich als neu gewählte Landesvorsitzende der WoFaAK vor und erläuterte den Landfrauen ihre Visionen und Pläne für die Zukunft.
Drei Mitglieder des Landesvorstandes: Winnie Muriithi, Florence Kinoti und Mariam Makholo
Zurück in Nairobi stellten wir uns am Mittwoch der schwedischen NGO "We Effect" vor. Dieses Gespräch war sehr vielversprechend. Eine Zusammenarbeit mit der WoFaAK in der Zukunft wird von beiden Seiten in Erwägung gezogen.
Anschließend wurden wir erneut im Sitz des kenianischen Bauernverbandes "KENAFF" vorstellig. Ziel war es es, die Spitze des neu gewählten Landesvorstandes, Chairlady Winnie Murithii, Secretary Phassy Mbone und Treasurer Florence Kinoti vorzustellen. Der Austausch über Programme und Aktivitäten mit einem jungen Mitarbeiterteam der KENAFF war konstruktiv und offen.
Kurz vor dem Abflug fand noch ein Treffen mit der ehrenamtlichen Geschäftsführerin der WoFaAK statt. Hierbei wurde die nicht erfolgte Amtsübergabe und die zukünftige Organisation, besonders die Aufgaben des Sekretariats der WoFaAK besprochen. Dieses Gespräch war wichtig, um die Struktur und Arbeitsweise der Organisation in Zukunft zu sichern und zu verbessern.
Nach einer intensiven und ereignisreichen Woche kehren die bayerischen Landfrauen voller tiefer Eindrücke und wertvoller Erfahrungen nachhause. Diese Reise trug erneut zur Vertiefung der Zusammenarbeit und dem gegenseitigem Verständnis zwischen den Landfrauenverbänden in Kenia und Bayern bei. Besonders die Wahl von Winnie zur Landesvorsitzenden der WoFaAK und die damit verbundenen neuen Perspektiven werden als positiver Schritt in eine erfolgreiche Zukunft gesehen.