Bannerbild | zur StartseiteLAVO BEI MONICA | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Ressourcenschonende Technik in der Küche

10. 08. 2021

 

Traditionell kochen viele Frauen in Kenia auf „Drei-Steine-Kochstellen“. Diese Technik soll abgelöst werden durch festinstallierte gemauerte Herde und transportable Energiespar-Öfen, die bis zu 60 % weniger fossile Brennstoffe benötigen. Das spart Zeit und Geld, schont die Natur und die Gesundheit der Frauen.

 

 

Feuerstelle alt

Der traditionelle Drei-Steine-Ofen – hier wird gerade „Ugali“ zubereitet, das ist ein Brei aus Maismehl.

 

 

Letztes Jahr im Dezember organisierten wir ein Seminar über den Einsatz und die Anwendung tragbarer Energiesparöfen.  60 Teilnehmerinnen lernten technisch verbesserte Holz- und Kohleöfen kennen und stellten gemeinsam aus lokalen Materialien einen „Kochkorb“ her.  Darin kann man Gerichte fertig quellen/ziehen lassen und bis zu 8 h warm halten. Wir haben das im Training mit Reis ausprobiert, der nur wenige Minuten bis zum Kochen auf dem Herd war und dann im Kochkorb eigenständig fertig garte. 

 

Wegen zu hoher Corona-Inzidenzen in unserem Projektgebiet konnten wir nun - vier Wochen später als geplant - unsere Schulung über ressourcen-schonende Technik in der Küche fortsetzen. Dieses Mal drehte sich alles um ortsfeste gemauerte Energiesparherde.  In Kenia wird er „Rocket Stove“ genannt (auf deutsch: Raketenherd. Wenn man auf dem Herd kocht, macht er ein Geräusch, wie eine Rakete).


Unsere 60 Frauen lernten sowohl die Theorie (Materialien, Funktionsweise und Konstruktion) als auch die Praxis des Ofenbaues. Gemeinsam mit den Ofentrainern errichteten sie auf dem Gelände der drei Agricultural Training Center in Siaya, Kakamega und Bungoma (vergleichbar mit unseren Landwirtschaftsschulen) einen Ofen mit zwei Einschürlöchern und zwei Kochstellen. Die Öfen sind dort fest gebaut und stehen zukünftig anderen Kursen und Gruppen für Praxisunterricht zur Verfügung.

 

 

21 08 04 Emily erklärt die einzelne Bestandteile eines Ofens hier Schamottform

Ofenbauerin Emily Bunyasi erklärt den Teilnehmerinnen welche Materialen für den Ofenbau benötigt werden.

 

 

Die Teilnehmerinnen rühren Zement an

Hier mischen die Frauen den Zement…

 

quRohbau des Ofens

…. für das Fundament und den Aufbau…

 

Der Ofen wird verputzt… und zum Verputzen.

 

Teilnehmerinnen üben am neuen Ofen

Kursteilnehmerinnen demonstrieren die Handhabung am fertigen Rocket Stove.


… und das Ergebnis unserer Schulung?

 

Die Frauen haben gelernt, dass ein fester Arbeitsplatz bedeutend sicherer und hygienischer ist – und es macht viel mehr Spaß an einem neuen Ofen zu kochen.
Sie kehren entschlossen zurück in ihre Dörfer mit dem Vorhaben, selbst so einen verbesserten Ofen zu bauen.  Einige Frauen haben die Gunst der Stunde genutzt und bereits einen Termin mit dem Ofenbauer vereinbart.  Die Materialkosten belaufen sich auf ca. 100 Euro – das ist viel Geld und manche Teilnehmerin kann sich das nicht leisten.
Aber auch hierfür haben die Frauen schon Lösungsansätze bereit mit sogenannten Sparclubs. Die Mitglieder der Sparclubs zahlen regelmäßig, oft jede Woche, einen kleinen Geldbetrag ein. Jedes Mal, wenn Geld gesammelt wird, wird der gesamte Betrag an eines der Mitglieder ausgezahlt. Die Mitglieder wechseln sich bei der Auszahlung ab, so dass nach einem vollen Zyklus jedes Mitglied der Gruppe einmal dran war.

 

Den neu gebauten ressourcenschonenden Ofen erprobten die Frauen am nächsten Tag. Dieses Mal war das Motto: traditionelle Gerichte mit lokal verfügbaren Lebensmitteln, z.B. „Luha healthy mash“. Das ist ein nährstoffreicher Brei aus Bananen, Süßkartoffeln, gekochten Bohnen und grünem Mais oder Chips aus der Pfeilwurz, einer sehr stärkehaltigen Wurzel. Die Frauen beteiligten sich aktiv am Kochen und stellten Fragen, warum dies und nicht jenes gemacht wurde. Sie führten mehrere Versuche mit verschiedenen Kochmethoden durch. Alle Gruppen waren der Meinung, dass die zubereiteten Speisen schmackhaft und lecker waren. Sie staunten darüber, wie manche Lebensmittel zu einem Gericht kombiniert wurden. Es war alles sehr aufregend. 


Die Teilnehmerinnen freuen sich darauf, die neuen Rezepte mit ihren Gruppen zu teilen und die Zubereitung der Gerichte vorzuführen. Manche kann es kaum erwarten der Familie und den Frauen in ihrer Gemeinde etwas Neues und Brauchbares beizubringen.

 

21 08 05 Marystella bereitet chips aus Arrowroot vor

Dr. Marystella Wabwoba erklärt den Frauen, wie man die Chips zubereitet.

 

Die Teilnehmerinnen mit ihren zubereiteten Speisen

Ein Erinnerungsfoto vor der Vielfalt an zubereiteten Gerichten, die im Anschluss gemeinsam probiert werden.  

Guten Appetit.